“Politiker, Flicen a Paschtouren
Wiërken als Televisiounshouren
Kuck wéi se Hand an Hand do stin
Si gröhlen eng Nationalhymne
Wou d’Uëlzecht durech d’Wisen zéiht
An den Ami de Preis op d’Panz schléit
Well de Preis ass den Neger an de Preis ass de Judd
Wee sinn déi Béis, wee sinn déi gutt?”
Jeder wusste es: Luxemburg war 1995 zum ersten Mal europäische Kulturhauptstadt. Keiner dachte dran: 1995 war das Internationale Jugendjahr für Toleranz. Serge Tonnar verknüpfte beides in der allerersten MASKéNADA-Produktion: „M.U.H.”. Die besten Songwriter und Bands der Luxemburger Szene beteiligten sich spontan an diesem Werk mit eigens für die Gelegenheit geschriebenen Songs. Was alle verbindet: die Texte handeln von (In-)Toleranz und die Musik wird nur mit akustischen Instrumenten aufgenommen (unplugged). Mehr als nur ein Statement über Themen wie Fremdenhass, Toleranz in Beziehungen, Krieg oder das Wohlbefinden unserer Freunde, den Regenwürmern, wurde M.U.H. zu einer Bestandsaufnahme der Kreativität der einheimischen und regionalen Rockmusiker Mitte der 90er Jahre. Der Einsatz akustischer Gitarren, Geigen, Akkordeons oder Djembes gibt dem Album eine klangliche Einheit. Claude Gorjancs buntes Cover mit der Kuh „Flora“ als Top Model lächelt einen heute noch aus so mancher CD-Sammlung an. Zu regelrechten Kultsongs avancierten Lixy Jones’ „Mentalidade“, Plakeg oder Ugedoen’s „Wuurmlidd“ oder Blue Screw’s „Maach wéi d’Leit, da geet et der wéi de Schwäin“. Das Marathon-Festival in der „Zeltstad“, bei dem alle beteiligten Bands „unplugged“ auftraten, war der Höhepunkt des Kulturjahres in Sachen einheimischer Rockmusik. Nie zuvor konnte man zum Beispiel eine Band wie „Nazz Nazz“ mit akustischen Gitarren live erleben.
Produktion: Serge Tonnar
Mit den Bands:
Belladonna
Berny
Ty & Eric
Blue Screw
Matt Dawson
Lixy Jones
M.A.D.
Magazine
Nazz Nazz
Ni Zefridden
Plakeg oder Ugedoen
State of mind
Surf Cowboys